Hochwasser in Mitteleuropa: Ein Toter in Polen, zahlreiche Vermisste und Niederösterreich zum Katastrophengebiet erklärt
Die Hochwasserlage in Mitteleuropa hat sich dramatisch zugespitzt. In Polen, Tschechien und Österreich wurden bereits weitreichende Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet, während auch Bayern und Sachsen sich auf Überschwemmungen vorbereiten. Die anhaltenden Regenfälle und Schneefälle haben zu reißenden Flüssen und überlaufenden Staudämmen geführt, was die Situation in mehreren Ländern verschärft.
Polen: Ein Toter und mehrere Vermisste
In Polen hat der überlaufende Staudamm in der Region Klodzko bereits ein Menschenleben gefordert. Regierungschef Donald Tusk bezeichnete die Nacht zum Sonntag als eine „dramatische Herausforderung“. Die Behörden meldeten, dass ein Mensch ertrunken sei und mehrere Menschen vermisst werden. Besonders betroffen ist der Südwesten des Landes, wo die Pegelstände vieler Flüsse weiter steigen.
Evakuierungen und Stromausfälle
Tausende Menschen mussten in Polen, Tschechien, Österreich und Rumänien in Sicherheit gebracht werden. In Polen und Tschechien sind hunderttausende Haushalte ohne Strom. Die Rettungsarbeiten laufen auf Hochtouren, doch die Lage bleibt kritisch. In Tschechien wurden vier Menschen von den Fluten weggerissen und gelten als vermisst, darunter drei Personen in einem Auto in Lipova-Lazne und ein Mann im Südosten des Landes.
Österreich: Niederösterreich zum Katastrophengebiet erklärt
In Österreich wurde das gesamte Bundesland Niederösterreich zum Katastrophengebiet erklärt. Der stellvertretende Landeshauptmann Stephan Pernkopf warnte vor weiteren massiven Überflutungen. Bereits in der Nacht gab es fast 4.500 Feuerwehreinsätze, zahlreiche Ortschaften sind auf dem Landweg nicht mehr erreichbar. Im Osten des Landes wurde der Zugverkehr auf der Strecke zwischen Amstetten und St. Valentin unterbrochen, und in Wien wurden mehrere U-Bahn-Strecken gesperrt.
Besonders betroffene Regionen
Die Region Waldviertel in Niederösterreich ist besonders stark betroffen. Der Fluss Kamp führte bereits massives Hochwasser, und der Stausee Ottenstein droht überzulaufen. Bundeskanzler Karl Nehammer betonte die Dringlichkeit der Situation und kündigte Unterstützung durch das Militär an. Insgesamt wurden 42 Gemeinden wegen Überschwemmungsgefahr zum Katastrophengebiet erklärt.
Tschechien: Vier Vermisste und großflächige Evakuierungen
Auch in Tschechien ist die Lage angespannt. Vier Menschen gelten als vermisst, und die Stadt Opava im Nordosten des Landes wurde großflächig evakuiert. Ein überlaufender Staudamm im Süden des Landes hat weitere Städte und Dörfer überflutet. Die Behörden rechnen mit weiteren Niederschlägen und haben die Bevölkerung zur Vorsicht aufgerufen.
Deutschland: Kleinere Überschwemmungen in Bayern und Sachsen
In Deutschland gibt es bislang nur kleinere Überschwemmungen, vor allem im Südosten Bayerns. Die Niederschläge sollen laut Deutschem Wetterdienst bis Sonntagmorgen nachlassen. Dennoch könnten die Regenfälle in Tschechien und Polen auch in Deutschland zu Hochwasser führen, insbesondere an der Lausitzer Neiße sowie an Oder und Elbe.
Die Hochwasserlage bleibt in ganz Mitteleuropa angespannt, und die Behörden arbeiten unter Hochdruck daran, die betroffenen Gebiete zu sichern und die Bevölkerung zu schützen. Weitere Entwicklungen bleiben abzuwarten, während die Wettervorhersagen weitere Niederschläge ankündigen.
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