
Merz' finanzpolitischer Tabubruch: Deutschland steuert auf Rekordverschuldung zu
Was sich derzeit in der deutschen Finanzpolitik abspielt, hätte vor wenigen Jahren noch niemand für möglich gehalten. Friedrich Merz, einst als Verfechter solider Haushaltspolitik bekannt, vollzieht eine spektakuläre Kehrtwende: Ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen soll her, die Schuldenbremse soll faktisch ausgehebelt werden. Ein finanzpolitisches Himmelfahrtskommando, das Deutschland in den Klub der europäischen Schuldensünder katapultieren könnte.
Dramatischer Kurswechsel mit weitreichenden Folgen
Die Pläne des CDU-Vorsitzenden markieren einen historischen Dammbruch in der deutschen Finanzpolitik. Renommierte Ökonomen schlagen bereits Alarm. Friedrich Heinemann vom ZEW Mannheim warnt eindringlich vor einem "gewaltigen Verschuldungsfenster". Seine Prognose lässt aufhorchen: Schon 2034 könnte die deutsche Schuldenquote die kritische Marke von 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreichen. Deutschland würde damit in die Liga der notorischen Schuldenmacher wie Italien und Frankreich aufsteigen.
Märkte reagieren mit Schockwellen
Die Finanzmärkte haben die Tragweite dieser Entwicklung bereits erkannt. Nach Bekanntwerden der Pläne schossen die Renditen deutscher Staatsanleihen in die Höhe - der stärkste Anstieg seit Juni 2022. Zehnjährige Bundesanleihen notieren mittlerweile bei 2,73 Prozent - ein 16-Monats-Hoch. Die Botschaft der Märkte ist eindeutig: Das Vertrauen in die deutsche Haushaltsdisziplin bröckelt.
EZB-Politik verschärft die Risiken
In diesem explosiven Umfeld verkündet die Europäische Zentralbank ausgerechnet jetzt weitere Zinssenkungen. Der Einlagensatz soll um 0,25 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent fallen - und das, obwohl die Inflation mit 2,4 Prozent weiterhin deutlich über dem Zielwert von zwei Prozent liegt. Diese gefährliche Kombination aus lockerer Geldpolitik und ausufernder Staatsverschuldung könnte sich als toxischer Cocktail erweisen.
Deutschland verliert seinen Stabilitätsanker
Besonders bitter: Deutschland, bisher der letzte verbliebene Stabilitätsanker in der Eurozone, droht seine finanzpolitische Glaubwürdigkeit zu verspielen. Mit einer Schuldenquote von bislang "nur" 60 Prozent des BIP stand die Bundesrepublik deutlich besser da als Frankreich (109,9 Prozent) oder Italien (134,6 Prozent). Dieser Vorsprung könnte nun rasant schmelzen.
Die Konsequenzen dieser Politik werden alle Bürger zu spüren bekommen: Höhere Zinsen, steigende Inflation und eine zunehmende Abhängigkeit von den Finanzmärkten. Friedrich Merz, der sich einst als Verfechter solider Finanzen profilierte, scheint diese fundamentalen ökonomischen Zusammenhänge vergessen zu haben. Seine finanzpolitische Kehrtwende könnte sich als kostspieliges Eigentor für Deutschland erweisen.

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