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22.05.2024
13:27 Uhr

Wende in der internationalen Politik: Norwegen, Irland und Spanien erkennen Palästina als Staat an

Wende in der internationalen Politik: Norwegen, Irland und Spanien erkennen Palästina als Staat an

In einer bemerkenswerten Entwicklung der internationalen Beziehungen haben Norwegen, Irland und Spanien angekündigt, Palästina offiziell als souveränen Staat anzuerkennen. Dieser Schritt, der am 28. Mai formell vollzogen werden soll, stellt eine signifikante Veränderung in der diplomatischen Landschaft des Nahen Ostens dar und könnte weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen.

Ein Zeichen für die Zweistaatenlösung

Der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre betonte, dass die Anerkennung Palästinas als Staat ein grundlegendes, unabhängiges Recht der Palästinenser sei und eine notwendige Bedingung für den Frieden in der Region darstelle. "Es kann keinen Frieden im Nahen Osten ohne eine Zweistaatenlösung geben", erklärte Støre, eine Position, die auch der irische Premierminister Simon Harris unterstützt. Harris sieht in der Anerkennung eine "uneingeschränkte Unterstützung für eine Zweistaatenlösung, des einzig glaubwürdigen Wegs zu Frieden und Sicherheit für Israel, Palästina und deren Völker".

Spanien kritisiert Israels Vorgehen

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez äußerte sich ebenfalls zur Entscheidung, Palästina als Staat anzuerkennen, und kritisierte dabei das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen. "Die Zeit zum Handeln ist gekommen", sagte Sánchez und verwies auf die Notwendigkeit, Doppelmoral zu vermeiden und mutige Studentendemonstrationen zu unterstützen. Spanien hat bereits mit konkreten Maßnahmen wie dem Stopp von Waffenexporten nach Israel seine kritische Haltung unterstrichen.

Israelische Reaktion und palästinensische Hoffnungen

Die israelische Regierung lehnt die Anerkennung Palästinas als Staat strikt ab und hat als Reaktion auf die Ankündigungen ihre Botschafter zu Konsultationen zurückgerufen. Israels Außenminister Israel Katz verurteilte den Schritt als eine Botschaft, die Terrorismus belohnt und eine Ungerechtigkeit gegenüber Opfern darstellt. Im Gegensatz dazu begrüßte der palästinensische Präsident Mahmud Abbas die Entscheidung und sah darin eine Stärkung des Rechts auf Selbstbestimmung und der Zweistaatenlösung.

Internationale Perspektiven und Kritik

Während 143 der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen Palästina bereits als unabhängigen Staat anerkannt haben, darunter auch Schweden innerhalb der EU, gibt es Kritik an der Entscheidung. Es wird argumentiert, dass den Palästinensergebieten wichtige Kriterien für die Staatlichkeit fehlen, wie eindeutige Grenzen und eine klare Staatsgewalt. Die PLO hatte zwar bereits 1988 die Unabhängigkeit erklärt und seit 1993 besteht eine Teilautonomie, doch die tatsächliche Macht liegt bei der Hamas.

Ein Schritt mit Signalwirkung

Die Ankündigung Norwegens, Irlands und Spaniens könnte eine Signalwirkung für andere Länder haben, die über eine Anerkennung Palästinas nachdenken. Slowenien und Malta haben bereits ähnliche Absichten signalisiert. Dieser diplomatische Vorstoß wird zweifelsohne die Debatte über den Nahost-Konflikt und die Zweistaatenlösung neu entfachen und zeigt, dass die internationale Gemeinschaft zunehmend bereit ist, sich aktiv für eine friedliche Lösung des langwierigen Konflikts einzusetzen.

Quelle: WELT

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