Bauernproteste erreichen Großbritannien - Ex-TV-Star Clarkson wird zur Symbolfigur des Widerstands
Die Welle der Bauernproteste, die bereits die Niederlande und Deutschland erschüttert hat, schwappt nun nach Großbritannien über. Rund 20.000 aufgebrachte Landwirte versammelten sich in London, um gegen die geplante Erhöhung der Erbschaftssteuer durch die Labour-Regierung zu demonstrieren. An ihrer Spitze: Der ehemalige "Top Gear"-Moderator Jeremy Clarkson.
Drastische Steuererhöhungen bedrohen landwirtschaftliche Existenzen
Die Labour-Regierung unter Keir Starmer plant ab 2026 eine Erbschaftssteuer von zwanzig Prozent auf Bauernhöfe zu erheben. Dies könnte für viele traditionelle Familienbetriebe das wirtschaftliche Aus bedeuten. Während die Regierung behauptet, nur etwa 500 Betriebe würden betroffen sein, geht die Country Land and Business Association von bis zu 70.000 gefährdeten Höfen aus - also jedem dritten Betrieb.
Jeremy Clarkson - vom TV-Star zum Bauernführer
Besonders bemerkenswert ist das Engagement des ehemaligen "Top Gear"-Moderators Jeremy Clarkson. Der 64-jährige, der seit fünf Jahren selbst einen Bauernhof betreibt, nutzte die Demonstration für eine scharfe Abrechnung mit der Regierung und den öffentlich-rechtlichen Medien. "Wenn das durchgeht, müssen wir einen Großteil des Hofs verkaufen und dürfen nicht mehr weitermachen", warnte Clarkson vor tausenden Demonstranten.
Mehrfachbelastung für britische Landwirte
Die Erbschaftssteuer ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Die Labour-Regierung plant weitere Belastungen:
- CO2-Steuer auf Düngemittel-Importe ab 2027
- Höhere Besteuerung von Firmenwagen
- Steigende Sozialversicherungsbeiträge
Wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung
Die Proteste zeigen Wirkung: Aktuelle Umfragen belegen, dass bereits 46 Prozent der britischen Wähler die Politik der Labour-Regierung ablehnen. Eine Petition zur Parlamentsauflösung erreichte binnen einer Woche 2,6 Millionen Unterschriften. Die Labour-Partei liegt mit nur noch 27 Prozent der Wählerstimmen gefährlich nahe an den oppositionellen Tories.
"Sie arbeiten nicht für die Leute, für die sie arbeiten sollen", bringt Landwirtin Judith Jacobs die Stimmung auf den Punkt.
Besonders kritisch sehen Beobachter das Timing eines Treffens zwischen Premier Starmer und Blackrock-Chef Larry Fink - ausgerechnet einen Tag nach den Bauernprotesten. Dies verstärkt den Eindruck, dass die Labour-Regierung eher die Interessen der Finanzindustrie als die der traditionellen Landwirtschaft vertritt.
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