Intel-Fabrik in Magdeburg gestoppt: Ein Prestigeprojekt der Bundesregierung in Trümmern
Die geplante Intel-Fabrik in Magdeburg ist vorerst auf Eis gelegt. Hintergrund ist die dramatische Finanzsituation des US-Konzerns, der massive Verluste verzeichnet. Für die Ampelregierung war es ein zentrales wirtschaftliches Projekt, das nun ins Wanken gerät. Noch vor zwei Wochen zeigte sich Wirtschaftsminister Robert Habeck optimistisch, man sei „voll im Zeitplan“.
Ein teures Prestigeprojekt
Mit 10 Milliarden Euro an Subventionen wollte die Bundesregierung den US-Chiphersteller Intel nach Magdeburg locken. 3000 Hightech-Arbeitsplätze sollten entstehen, doch der exorbitante Einsatz von Steuergeldern wirft Fragen auf. Deutschland sollte im großen Halbleiter-Rennen mitspielen, doch Intel hat den Anschluss verloren. Im Wettrennen um KI-Chips spielt der Konzern keine Rolle mehr, die Konkurrenz, insbesondere Nvidia und AMD, ist technisch überlegen.
Finanzielle Schwierigkeiten bei Intel
Seit Jahresbeginn hat der Aktienkurs von Intel um mehr als 50 Prozent nachgegeben, die Marktkapitalisierung ist auf unter 90 Milliarden Dollar gesunken. Der Konzern kündigte drastische Sparmaßnahmen an, die nun auch Deutschland treffen. Intel-CEO Pat Gelsinger teilte mit, dass die geplante Fabrik in Magdeburg auf Eis gelegt wird und mindestens zwei Jahre mit Baumaßnahmen gewartet werden soll. Auch in Polen wurde ein neues Fabrikprojekt gestoppt.
Optimismus in Sachsen-Anhalt
Trotz der vorläufigen Absage bleibt man in Sachsen-Anhalt optimistisch. Wirtschaftsminister Sven Schulze setzt weiterhin auf eine Ansiedlung des US-amerikanischen Chipherstellers. „Intel hält, wenn auch mit einer Verzögerung, weiter an dem Projekt fest. Das ist für uns alle eine wichtige Nachricht“, erklärte er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die Entscheidung kam für die Verantwortlichen des Bundeslandes nicht unerwartet, da man in engem Austausch mit Intel stand.
Investitionen und Subventionen
Die Investitionen in Magdeburg wurden ursprünglich im Jahr 2022 angekündigt, der Baubeginn war für 2023 geplant. Die Produktion sollte 2027 starten. Schon vor dieser jüngsten Verzögerung gab es Anzeichen, dass der Bau nicht vor 2024 beginnen würde. Insgesamt waren Investitionen von rund 30 Milliarden Euro vorgesehen, wobei ein Drittel der Kosten durch staatliche Subventionen gedeckt werden sollte. Offen ist jetzt die Frage, wie genau mit den Zahlungen der Bundesregierung verfahren wird. Bundesfinanzminister Christian Lindner äußerte sich dazu kritisch und erklärte, dass alle nicht für Intel benötigten Mittel zur Reduzierung offener Finanzfragen im Bundeshaushalt reserviert werden müssten.
Ein gescheitertes Projekt?
Während die Projekte in Deutschland und Polen zurückgestellt werden, sind Bauvorhaben in den US-Bundesstaaten Arizona und Ohio von den Einschnitten nicht betroffen. Allerdings hat sich auch der Bau in Ohio bereits erheblich verzögert. In den USA konnte Intel erhebliche staatliche Unterstützung aushandeln, darunter fast 20 Milliarden Dollar an Subventionen und Krediten im Rahmen des „Chips and Science Act“.
Die Entscheidung, die Fabrik in Magdeburg vorerst nicht zu bauen, ist ein herber Rückschlag für die Bundesregierung, die sich von diesem Projekt einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung erhofft hatte. Es bleibt abzuwarten, ob und wann Intel seine Pläne in Deutschland wieder aufnehmen wird. Bis dahin steht das Prestigeprojekt der Ampelregierung in Trümmern.
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